Reifenwechsel – Radwechsel – Reifentausch
Alles was sie schon immer über einen Reifenwechsel wissen wollten.
Dieser Artikel soll als Hilfe und Unterstützung dienen und auch die Angst vor einem Reifenwechsel nehmen.
Reifentauschen bei einer Panne oder sogar alle 4 Räder umstecken von Winterreifen auf Sommerreifen und umgekehrt, es ist keine Hexerei und funktioniert recht einfach.
Auch Frauen können einen Reifen wechseln. Man kann die Reifen auch selbst wechseln.
1. Allgemeines zum Reifentausch und Reifen
2. Benötigtes Werkzeug
3. Durchführung und Anleitung zum Reifenwechsel
4. Nacharbeiten und Lagerung der Reifen
5. Download pdf Datei – Überblick Reifenwechsel
6. Download pdf Datei – Überblick Reifenwechsel bei einer Reifenpanne
7. Weitere wissenswerte Berichte über Reifen auf billigstautos.com
1. Allgemeine Informationen zu einem Reifentausch und Reifen
Begriffserklärung:
Radwechsel, wird in der Fachsprache auch das Stecken bzw. Umstecken von Rädern genannt. Ist der Tausch kompletter Räder. das heißt von Reifen auf Felgen bei Kraftfahrzeugen, wie zum Beispiel beim Wechsel zwischen Sommerreifen und Winterreifen oder auch bei Reifenpannen.
Reifenwechsel, bezeichnet eigentlich einen Reifen auf eine Felge aufziehen, was im Normalfall nur von einer Kfz-Werkstatt oder einem Reifenhändler durchgeführt werden kann.
Winterreifenpflicht:
In Österreich und Deutschland gibt es situative Winterreifenpflicht – eine Winterreifenpflicht für fahrende PKW bei winterlichen Fahrverhältnissen (Schnee, Matsch oder Eis). Als auch in der Türkei und in der Ukraine.
Generelle Winterreifenpflicht in Europa gilt in folgenden europäischen Ländern:
Belgien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Estland, Finnland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Mazedonien, Serbien, Schweden, Slowakei, Slowenien und Tschechien.
Verstöße gegen die Vorschrift (Winterreifenpflicht – fahren mit Sommerreifen bei winterlichen Straßenbedingungen) werden mit Organstrafverfügungen bzw. Bußgeldern geahndet.
Die Höhe des Bußgeldes in den jeweiligen Ländern ist natürlich unterschiedlich, in Österreich zum Beispiel zwischen € 35,- (einfacher Verstoß) bis € 5.000,- (Tatbestand einer Gefährdung vorliegt) und sogar das abstellen lassen des Autos, kann die Polizei bewirken. In Deutschland bedeutet ein Verstoß gegen diese Vorschrift wird mit einer Bußgeldhöhe zwischen € 40,- bis € 80,- und einen Punkt in Flensburg bestraft.
Hat man bei winterlichen Fahrverhältnissen keine Winterreifen, dann kann die Kfz-Versicherung aussteigen und nicht zahlen oder man bekommt eine Teilschuld, obwohl man den Verkehrsunfall gar nicht verschuldet hat.
Mit Spikes darf man von Oktober bis Mai in Österreich, in der Schweiz von November bis April fahren. In Deutschland gibt es ein Spikeverbot.
Schneeketten kann man auch an den Antriebsrädern auf Sommerreifen und Winterreifen anbringen.
Schneeketten dürfen jedoch nur auf einer Fahrbahn mit einer zusammenhängenden oder nicht nennenswert unterbrochenen Schnee- oder Eisschicht verwendet werden und wenn hierdurch die Oberfläche der Straße nicht beschädigt wird.
Winterreifen sind auch bei unter 7 Grad Außentemperatur bei trockener Fahrbahn zu empfehlen, da sich der Bremsweg um bis zu 30 % verringert, besonders bei nassen Straßenverhältnissen.
Ein wechseln der Räder auf Sommer- oder Winterreifen dient der Fahrsicherheit und erhöht auch die Lebensdauer der Autoreifen.
Qualitätsmerkmale der Reifen:
Die wichtigsten Qualitätsmerkmale sind, Profiltiefe, Material, Alter, Reifendruck, zulässige Höchstgeschwindigkeit, Tragfähigkeitskennzahl, Haltbarkeit.
Die vorgeschriebene Mindestprofiltiefe beträgt in den meisten Europäischen Ländern 1,6 mm. Ein neuer Sommerreifen hat eine Profiltiefe von 8 mm.
Bei einer zu geringen Profiltiefe kann es bei Wasser auf der Straße und mittlerer bzw. zu hoher Geschwindigkeit zu Aquaplaning kommen. Das Auto kann außer Kontrolle geraten und der Bremsweg verlängert sich um ein vielfaches.
Reifendruck:
Ein richtiger Reifendruck bzw. Luftdruck ist sehr wichtig, da er den Kraftstoffverbrauch und die Lebensdauer der Reifen beeinflusst.
Ein falscher Reifendruck von -0,4 bar kann den Kraftstoffverbrauch um 2 % erhöhen und die Lebensdauer der Pkw-Reifen um 30 % verringern.
Das Reserverad sollte den üblichen Fülldruck um 0,5 bar überschreiten, um langfristig einsetzbar zu sein.
Geschwindigkeitssymbole für Autoreifen:
Diese Geschwindigkeitssymbole zeigen die maximale Geschwindigkeit die man mit diesem Autoreifen fahren kann.
P 150 km/h, Q 160 km/h, R 170 km/h, S 180 km/h, T 190 km/h, H 210 km/h, V 240 km/h, W 270 km/h, Y 300 km/h, ZR über 240 km/h
Rädertausch:
Die Räder kann man bei einem Radwechsel auch gegeneinander vertauschen um den eventuell asymmetrischen Abrieb auszugleichen. Reifen unterschiedlichen Fabrikats, Alters oder unterschiedlicher Abnutzung sollte man nicht auf der gleichen Achse montieren. Bei Reifen mit einer vorgesehenen Laufrichtung (Markierung durch einen Pfeil) darf man keinen Links-Rechts-Tausch vornehmen, da man diese immer nur auf der gleichen Fahrzeugseite verwenden darf.
Da die Reifen im Normalfall auf der Antriebsachse besonders bei frontangetriebenen Fahrzeugen stärker abgenutzt werden, kann es auch sinnvoll sein, diese in der nächsten Saison auf der anderen Achse zu montieren. Aus Sicherheitsgründen soll man das bessere Reifenpaar auf der Hinterachse montieren. Besonders bei Winterreifen macht das ein Ausbrechen des Hecks im Grenzbereich unwahrscheinlicher.
Somit ergeben sich folgende Austauschmöglichkeiten für nicht laufrichtungsgebundene Räder:
über Kreuz (links hinten gegen rechts vorne, rechts hinten gegen links vorne):
Hier wird der Abrieb am optimalsten ausgeglichen, was die Notwendigkeit, neue Reifen zu kaufen unter Umständen um eine Saison hinauszögern kann.
über Seite (links hingen gegen rechts hinten, links vorne gegen rechts vorne):
Bei Vorderradantrieb wird der Ersatz der vorderen Reifen etwas früher fällig, die hinteren bleiben jedoch länger erhalten.
Kombination von über Kreuz und Seite:
Die Vorderräder werden seitengleich nach hinten montiert, die Hinterräder über Kreuz nach vorne oder umgekehrt. Durch das erreicht man einen besonders gleichmäßigen Verschleiß des Profils, da jeder einzelne Reifen früher oder später an jeder Position war.
Laufrichtungsgebundene Räder müssen unbedingt über Achse (links hinten gegen links vorne, rechts hinten gegen rechts vorne) gewechselt oder dürfen gar nicht vertauscht werden.
2. Benötigtes Werkzeug
Die wichtigsten Arbeits-Utensilien sind:
Vorsorglich verwendbares Werkzeug:
Drahtbürste, Fett (Schmiere), Handschuhe, Fetzen (Lappen, Tuch)
Eventuell benötigtes Werkzeug:
Schraubendreher bzw. Schraubenzieher, Zentrierstift, Abzieher, Diebstahlsicherungs- Mutter, Schlüssel, Drehmomentschlüssel, Stecknusssatz, Schlagschrauber, Kompressor
3. Durchführung und Anleitung zum Reifenwechsel
Das Auto muss auf einer geraden und befestigten Stelle stehen. Der Gang muss eingelegt und die Handbremse angezogen werden, bei Autos mit einem Automatikgetriebe muss man den Schalthebel auf die Stellung P bringen.
Wenn die Räder von einer Radkappe bedeckt sind oder bei einer Alufelge die Radmuttern hinter einer Kappe versteckt sind, müssen diese natürlich vorher entfernt werden, bei Radkappen mittels einen flachen Gegenstandes wie zum Beispiel Schraubenzieher und bei einer Kappe auf der Alufelge bzw. Leichtmetallräder diese abschrauben. Nun muss man die Radschrauben (Acht geben, es kann sein das es einen Diebstahlschutz für Schrauben gibt, dann muss man einen eigenen Aufsatz bzw. Adapter dafür verwenden) mit einem Radkreuz lösen aber nicht entfernen.
Bevor man den Wagenheber ansetzt, sucht man die richtigen Auflagepunkte (meistens in der Nähe des vorderen und hinteren Reifens, unterhalb der Türkante am Außenholm markiert mit einer Einkerbung, Falz oder eines Lochs). Falls man diese nicht weiß oder erkennt, sollte man in der Betriebsanleitung des Wagens nachsehen.
Jetzt kann man den Wagenheber an der richtigen, dafür vorgesehenen Stelle ansetzen und anhand des Wagenhebers das Auto in die Höhe kurbeln (das Auto anheben), so weit bis das Rad in der Luft schwebt, nicht zu hoch und auch nicht zu niedrig. Da es passieren kann dass der Wagenheber nachgibt oder sonst unvorhersehbare Dinge passieren, niemals unter dem aufgebockten Fahrzeug arbeiten, oder den Fuß unter den Reifen stellen. Die Schrauben können nun entfernt werden und das Rad abgenommen werden.
Bevor man die neuen Räder montiert, kann man den freien Blick nützen um Stoßdämpfer und Bremsen zu untersuchen. Die Felgen, die Radaufnahmen und die Schrauben sollte man falls nötig mit einer Drahtbürste reinigen.
Die Schrauben bzw. Muttern können bei Winterreifen und für Sommerreifen unterschiedlich sein. Darauf achten das man die richtigen verwendet. Achten sollte man auch darauf dass man die richtigen Radschrauben im Auto mitführt, damit man den Reservereifen montieren kann.
Das neue Rad setzt man nun so an, dass die Felgenlöcher mit den Löchern des Radträgers übereinstimmen und zieht die erste Schraube handfest an. (Hierzu kann man auch einen Zentrierstift nehmen und dann der Reihe nach die Schrauben einsetzen und festschrauben, danach den Zentrierstift entfernen und den letzen Schrauben rein drehen).
Nachdem alle Schrauben mit dem Werkzeug kreuzweise angezogen wurden, kann man das Auto per Wagenheber zu Boden lassen. Nun muss man die Schrauben, ebenfalls über Kreuz festziehen.
Gegebenenfalls die Radkappen bzw. Abdeckungen bei Alufelgen wieder anbringen.
Falsch angezogene Radschrauben können zu Schäden an Felgen, Radmutter und Gewinde führen. Zu locker angezogene Radschrauben können auch fahrsicherheitstechnische Probleme verursachen. Deshalb sollte man auch den Reifendruck überprüfen (die Höhe des richtigen Reifendrucks, bar, ersieht man bei den meisten Autos entweder auf der Innenseite des Tankdeckels, an der Fahrertüre oder in der Betriebsanleitung) und nach einigen gefahrenen Kilometern überprüfen, ob die Räder fest sitzen und bei Bedarf nachjustieren.
Für das festziehen der Räder kann auch ein Drehmomentschlüssel verwendet werden, bei diesem stellt man einfach den richtigen Wert ein (bei vielen Autos sind es 120 Newtonmeter, das kann man jedoch aus der Bedienungsanleitung entnehmen) und zieht die Mutter fest, ohne große Kraftanstrengung.
Reifenpanne:
Bei einer Reifenpanne ist zu achten, dass man das Auto so gut wie möglich aus dem Gefahrenbereich bringt und trotzdem auch auf einem befestigten Untergrund steht. Wichtig ist das man die Warnweste anzieht und ein Pannendreieck aufstellt.
Das Reserverad bzw. Notrad befindet sich bei den meisten Autos im Kofferraum oder am Unterboden auf der Außenseite des Wagens unter dem Kofferraum. Das Werkzeug befindet sich in der Nähe des Reifen, also entweder im Kofferraum oder unter dem Kofferraum. Um an das Reserverad an der Unterseite des Fahrzeugs zu kommen gibt es einen Schlüssel der sich im Kofferraum befindet, mit dem man das Notrad auf den Boden runter lassen kann und es nur unter dem Auto hervorziehen muss.
Nicht vergessen mit einem Notrad (kleiner und schmäler als ein normaler Reifen) darf man maximal mit einer Geschwindigkeit von 80 km/h fahren und noch dazu sollte man keine längeren Strecken damit fahren.
Nach dem erfolgtem Reifenwechsel, bitte wieder alles benötigte Werkzeug und das Warndreieck im Auto verstauen.
Nun sollte man die nächste geeignete Werkstätte aufsuchen um den Luftdruck zu überprüfen und den richtigen Sitz der Radmuttern zu überprüfen. Natürlich recht wichtig ist auch noch das man den kaputten Reifen reparieren lässt oder sich einen neuen Reifen kauft und sich auch um eine neues Ersatzrad kümmert, denn nun hat man ja keines mehr.
4. Nacharbeiten und Lagerung der Reifen
Pflege und Reinigung der Reifen:
Die Reifen sollte man von Steinen befreien um Beschädigungen zu vermeiden.
Die Räder (Reifen und Felgen) sollte man nach dem Reifenwechsel reinigen, am besten mit einem Schwamm und klarem Wasser, aber auch mit einer Seifenlauge oder mit speziellen Putzmitteln wie zum Beispiel Felgenreinigern.
Nach dem Reinigen und vor dem Lagern der Räder sollte man die Reifen beschriften. Am besten beschriftet man den Gummi auf der Innenseite mit einer Kreide.
Zum Beispiel: RV für Rechts Vorne, RH = Rechts Hinten, LV bedeutet Links Vorne und RH steht für Rechts Hinten.
Lagerung der Autoreifen:
Wenn man die PKW-Reifen richtig lagert, verlängert das auch die Lebensdauer der Reifen und man kann so auch Beschädigungen vermeiden.
Am besten ist die Lagerung bei 15 – 25 Grad, bei Trockenheit, Dunkelheit (besonders sollte man direkte Sonnenbestrahlung vermeiden), bei wenig Sauerstoff und Ozon.
Reifen sollte man entweder aufhängen (an eine Mauer oder Felgenbaum) oder übereinander liegend am Boden stapeln aber nicht am Boden aufstellen (stehend lagern), da durch eine stehende Lagerung auf den Laufflächen, eine einseitige Belastung und somit Schäden entstehen können (Standschaden). Reifenhändler besitzen spezielle Regale.
5. Download pdf Datei – Überblick Reifenwechsel
Hier kann man sich eine Kurzanleitung ausdrucken um es immer griffbereit zu haben. Eventuell im Autohandschuhfach mitführen, für sich selbst, für die Frau oder die Kinder, falls sie es einmal benötigen sollten.
6. Download pdf Datei – Überblick Reifenwechsel bei einer Reifenpanne
Hier kann man sich eine Kurzanleitung bzw. Hilfestellung ausdrucken um es immer griffbereit zu haben. Eventuell im Autohandschuhfach mitführen, für sich selbst, für die Frau oder die Kinder, falls diese es einmal benötigen sollten.
Überblick Radwechsel bei Reifenpanne
7. Weitere wissenswerte Berichte über Reifen auf billigstautos.com
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