Zugunglück: 300 Autos in Vorarlberg kaputt

Es passierte um 3 Uhr früh, als die Bewohner des Örtchens Braz in Vorarlberg den Schock ihres Lebens erlitten. Von der Bahnstrecke her hörte man ein donnern und grollen, Metall knirschte ohrenbetäubend. Der Anrainer Walter Vonbank erzählte: “Es machte einen riesigen Rumpler. Wir dachten zuerst an ein schweres Erdbeben.”

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In Panik erfüllt liefen die Menschen aus ihren Häusern auf die Straße und sahen Bilder wie in einem Katastrophenfilm. Es lagen überall verbogenes Metall, Autoteile herum und es rauchte und es flogen Funken. In diesem Moment wurde der Familie Vonbank klar, dass sie riesen Glück hatten. Denn drei Meter vor der Haustür kam die 84 Tonnen schwere Lok zum Stehen. Sofort rasten alle verfügbaren Einsatzkräfte zum Unglücksort.

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Unterdessen zogen Vonbank und sein Nachbar Christian Müller den geschockten Zugfahrer aus seinem demolierten Führerhaus. Müller erklärte: “Er war ansprechbar, stand aber unter Schock.” Der Verletzte wurde in das Spital Bludenz gebracht, wo festgestellt wurde, dass er nur Prellungen erlitten hat.

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Im Morgengrauen wurde dann das Desaster erst so richtig sichtbar. Geplant war, dass der 584 Meter lange Pkw-Transportzug der ÖBB rund 300 Autos von Rumänien nach Valenton in Frankreich bringen sollte. Jedoch wurde bei Braz der Zug immer schneller, und der Fahrer verlor die Kontrolle. Die letzten vier Waggons von 16 schossen zuerst aus den Gleisen, Sekunden später bei der nächsten Weiche dann der gesamte restliche Zug.

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Der ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel sagte: “Menschliches Versagen ist auszuschließen. Dies passierte auf Grund von Bremsversagen. Dadurch fuhr der Zug mit 120 km/h statt 70 km/h in den Bogen ein Eine Unfallkommission ermittelt.”

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Was aber schon jetzt feststeht ist, dass der Schaden enorm ist. Die meisten der 300 Autos, die meisten der Marke Opel und Dacia, sind komplett zerstört. Die Bahnstrecke wurde auf 800 Meter völlig verwüstet. Zumtobel sagte: “Man muss mit mehreren Millionen Schaden rechnen.” Nach erster Schätzung sind es sechs Millionen Euro. Die ÖBB ist versichert.

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Auf der Strecke zwischen Bludenz und Landeck wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Frühestens Montag soll wieder Zugverkehr möglich sein. Der Landeshauptmann Sausgruber spricht von einem Wunder, dass es keine toten gibt.



Bilder APA und Reuter.

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Datum: Donnerstag, 17. Juni 2010 14:00
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