ADAC-Test: Aktiver Fußgängerschutz rettet Leben
Der Fußgängerschutz als Bestandteil von Notbremsassistenzsystemen ist teilweise noch nicht ganz ausgereift, dennoch hat der ADAC diese neuartige Funktion getestet.
Das Ergebnis:
Es kann damit Leben gerettet werden. Die Bewertung „gut“ und damit empfehlenswert hat der Fußgängerschutz bei den Assistenzsystemen von Lexus und Volvo erhalten. Mercedes und BMW erreichen ein „befriedigend“. Weniger überzeugt die Fußgänger-Warn-Funktion des Nachrüstsystems „Mobileye“: Es ist zwar prinzipiell gut, wenn der Fahrer bei Gefahr gewarnt wird, aber für einen wirklich guten aktiven Fußgängerschutz muss ein System schnell selbständig abbremsen können.
Die beiden Bestplatzierten im Test, Lexus und Volvo, konnten einen Unfall mit einem Fußgänger, der gut sichtbar die Straße überquert, bei Geschwindigkeiten bis 50 km/h durch selbständiges Abbremsen sogar vermeiden. Das Assistenzsystem im Volvo V40 ist für den ADAC das wirksamste. Das Gesamtpaket ist bereits für rund 1800 Euro zu haben. Außerdem hat der Volvo V40 serienmäßig als Erstes einen Außen-Airbag für Fußgänger. Technisch hochwertig ist das mit einem Nachtsichtsensor ausgestattete und 8000 Euro teure Assistenzsystem beim Oberklassen-Modell von Lexus (leider nur beim Modell LS600h L verfügbar).
Hinter den Erwartungen bleibt die Fußgängererkennung der Mercedes Pre-Safe-Bremse in der E-Klasse zurück. Das ansonsten ausgereifte Assistenzsystem zeigt bei sich bewegenden Fußgängern Schwächen. Ein Kind, das über die Straße läuft, erkennt es nicht rechtzeitig. Damit ist es nur begrenzt wirksam. Das mit rund 520 Euro erschwinglichste System von BMW löst zwar keine Vollbremsung aus, unterstützt aber durch die automatische Geschwindigkeitsreduzierung den Fahrer beim Abbremsen und vermindert die Kollisionsgefahr. Positiv ist, dass es für viele BMW-Modelle erhältlich ist.
Der ADAC fordert alle Hersteller auf, schnell, flächendeckend und bezahlbar die vorhandene Technik zum Schutz der Fußgänger im Straßenverkehr in allen Modellen umzusetzen. Besonders geht es dem Club darum, die Fußgängererkennung bei Dunkelheit zu verbessern, da die meisten tödlichen Fußgänger-Unfälle nachts passieren.
Wir konnten uns bei Continental einige Assistenzsysteme live ansehen, mehr darüber findet ihr auf diesem Link.
Quelle: Auto-Medienportal