Es muss nicht immer das teuerste Motoröl sein

Bis zu 30 Euro pro Liter kostet Motoröl, eine teure Angelegenheit, aber lebensnotwendig.

Ob es ohne Qualitätsverlust auch sehr viel günstiger geht, das wollte die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) wissen und hat zusammen mit dem Auto Club Europa (ACE) zwölf handelsübliche Motoröle geprüft. Hier liegen die Preise von 8,99 bis 26,75 Euro.

Gleich einmal vorweg, auch die günstigen Motoröle kann man bedenkenlos verwenden.  Testsieger wurden die beiden Produkte GSL Leichtlauföl der Handelskette Real für 13,99 Euro pro Liter und das Cartechnic Motorenöl Muli für 12,50 Euro pro Liter. Ebenfalls mit „sehr empfehlenswert“ schnitten die Motorenöle DBV Longlife (11,90 Euro/l) und High Performer Longlife 3 (12,80 Euro/l) ab. Für mich der Knaller, teure Markenöle wie beispielsweise die von Shell, Mercedes und VW, erreichten im GTÜ-Urteil lediglich ein „empfehlenswert“ bzw. „bedingt empfehlenswert“.

Dennoch muss man sagen, nicht jedes Auto verträgt jedes Öl. Die GTÜ rät daher, grundsätzlich den Empfehlungen der Hersteller zu folgen, die zum Teil für ihre Fahrzeuge auch eigene Normen und Freigaben entwickelt haben. Diese Angaben finden sich in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs. Haben sie ein relativ neues Fahrzeug sollte man sich daran halten, denn im Schadensfall kann man durch eine Ölanalyse die Verwendung eines anderen Öls nachweisen. Ist dies der Fall, sind die Garantieansprüche hinfällig.

Vorsichtig sein solltet ihr bei Ölen, auf den steht, „Qualitativ gleichwertig nach EU-Recht gemäß …“, denn das ist keine Garantie für gleichbleibende Qualität. Die Schmierung ist wichtig, darum sollte das Öl auch nicht zu dünn sein, sonst kommt es zu einen Motorschaden.
Außerdem kann man mit dem richtigen Öl auch den Spritverbrauch senken. Eine weitere wichtige Angabe ist die ACEA-Klassifizierung, hier wird definiert, für welchen Motorentyp das Öl überhaupt geeignet ist. Auch diese Anforderung ist unbedingt zu beachten, ihr findet sie in der Bedienungsanleitung.

Dass Hightech-Motoröl seinen Preis hat, ist verständlich. Doch Preise von 30 Euro pro Liter sind nicht ohne, deshalb hat man auch Öle aus Baumärkten, Kaufhäusern und Internet getestet. Nun stellt sich die Frage, sind Öle zum halben Preis auch wirklich gut? Ja, sind sie, wenn auch nicht alle.

Eine aufwendige Analyse durch die Firma Oelcheck in Brannenburg im Auftrag des ACE und der GTÜ (Gesellschaft für technische Überwachung) ergab, alle geprüften Produkte wiesen die Viskosität 5W-30 (bis -35 Grad pumpfähig), ACEA C3 und/oder mindestens die Freigabe VW 50700, Mercedes Blatt 229.51 beziehungsweise Opel dexos2 auf. Damit sind diese Öle für sehr viele Modelle einsetzbar, auch für leistungsstarke Turbodiesel mit Partikelfilter, die naturgemäß die höchsten Anforderungen an Motoröl stellen. Drei Öle dieser Hersteller-Spezifikationen stellen die Referenz, neun günstige Öle mit entsprechenden Freigaben müssen sich daran messen lassen.



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Datum: Dienstag, 15. Juli 2014 13:00
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