Fahrbericht Ssangyong Korando
Mit dem Kompakt-SUV und Tiguan Konkurrent Korando kommt die Marke Ssangyong zurück auf den deutschen Markt. Das Internetportal “Autoblog” ist mit dem 175 PS starken Diesel-SUV auf Probefahrt gegangen. Der Korando macht auf den ersten Blick einen properen Eindruck – das Design stammt von Giorgio Guigaro – und passt auch von den Abmessungen in die Zeit: bis auf wenige Millimeter entspricht der Korando in Länge, Höhe und Breite dem VW Tiguan. Unter der Haube besteht derzeit keine Wahl: Zum Einsatz kommt bei allen Ssangyong Korando-Versionen ein Zweiliter-Turbodiesel mit variabler Turbo-Geometrie. 175 PS und 360 Newtonmeter serviert der Vierzylinder, der im Auftrag von Ssanyong beim Branchenriesen AVL in Graz entwickelt wurde. Vermählt ist der Euro-5-Diesel derzeit ausschließlich mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe, eine optionale Sechsgang-Automatik soll für 1.500 Euro Aufpreis gegen Jahresende folgen.
Mit Allradantrieb werden die beiden Ausstattungslinien Quartz und Sapphire angeboten. Dabei ist bereits die mittlere der insgesamt drei Versionen (Basis „Crystal” nur mit Frontantrieb) mit 17-Zoll-Rädern, Klima-Automatik sowie allen üblichen Elektronik-Helfern wie Tempomat oder Bluetooth-Schnittstelle sehr umfangreich möbliert. Die Topversion Sapphire legt dann noch mit 18-Zoll-Rädern, Lederausstattung mit zusätzlicher hinterer Sitzheizung nochmal nach. Aufpreis: bis auf ein Navigationssystem keine.
Der Ssangyong Korando in Sapphire-Vollausstattung, wie er in unserem Fahrbericht antrat, hat einen Listenpreis von 27.990 Euro und liegt damit 4.700 Euro unter dem 170-PS-Tiguan in der günstigsten Ausstattungsvariante.
Bei der Sicherheitsausstattung des Ssangyong Korando wurde ebenfalls nicht gegeizt: Seiten- und Vorhang-Airbags, Bremsassistent, ESP und aktive Kopfstützen sind stets Serie. Beim Innenraum-Design wird auf Extravaganz verzichtet, doch auch hier haben die Designer ordentliche Arbeit geleistet. Lediglich die etwas arg schräg nach oben stehenden Bedienhebel am Lenkrad fallen ins Auge. Insgesamt liegt die Gestaltung auf klassenüblichem Niveau, mit schicken Chrom-Applikationen und sauberer Verarbeitung.
Auffallend großzügig ist das Raumangebot – nicht nur vorne. Auch auf der Rückbank gibt es reichlich Beinfreiheit und bequeme Sitze, die asymetrisch geteilte Rücklehne lässt sich in der Neigung verstellen. Der Laderaum ist mit 486 Liter durchaus großzügig, die Rücklehnen lassen sich zu einer ebenen Ladefläche umklappen, womit das Volumen auf 1.312 Liter steigt.
Das Fahrwerk ist europäisch-straff abgestimmt und hat genug Reserven, um auch tiefe Schlaglöcher souverän zu kontern. Die sechs Gänge lassen sich beinahe spielerisch durchklicken, allerdings fallen die Schaltwege fast etwas zu kurz aus – die korrekte der drei Gassen zu erwischen, erfordert Gewöhnung. Die elektrisch unterstützte Servolenkung könnte noch etwas Feinschliff bei der Abstimmung vertragen: bei niedrigen Geschwindigkeiten extrem leichtgängig, verhärtet sie bei hohem Tempo zwar spürbar, lässt aber einen gewissen Grad an Exaktheit vermissen.
Passabel steht es um die Geräuschdämmung, auch bei Autobahnfahrt wird der Ssangyong Korando innen nicht zum Schreihals. Der in Österreich konstruierte Diesel zeigt sich als Turbo alter Schule: unterhalb 1.800 Umdrehungen leicht phlegmatisch, fängt er ab dieser Grenze mit kräftigem Druck nach vorne an. Knapp 2.000 Touren später ist der Spaß aber bereits wieder zu Ende, jenseits der 4.000er Marke endet das Interesse des Vierzylinders am Vortrieb. Das bedeutet reichlich Schaltmanöver, wenn man es zügig angehen möchte. Versprochener Durchschnittsverbrauch: 6,4 Liter.
Angesichts des günstigen Preises und der vollständigen Ausstattung hat der Korando das Zeug dazu, die gesetzten Ziele zu erreichen 800 Stück will Ssangyong in diesem Jahr noch verkaufen, Mit Fünf-Jahres-Garantie und kurzer Lieferfrist von zwei bis drei Wochen will man die Kunden der etablierten SUV-Hersteller abwerben.