Jeep Renegade ein Auto mit Tradition und Charakter
Mehr Konkurrenz gab es noch nie für einen neuen Jeep.
Der in den Markt für Kompakt-SUVs drängende Jeep Renegade (Vorstellung) trifft auf ein großes Feld an Konkurrenten als jeder seiner ruhmreichen Vorgänger. Er wird um die Führung in seiner Klasse kämpfen müssen.
Wie stehen seine Chancen?
Der Markt ruft förmlich nach diesen erschwinglichen Alltagsautos mit dem Lifestyle-Extra, wie dem Jeep Renegade (Preis). Und die Amerikaner haben zur rechten Zeit die Kraft ihrer Historie und die Eleganz des Zeitgeistes für den Jedermann-Kunden entdeckt. Wobei nun schon die zweite Generation der Lifestyle-SUVS antritt. Jetzt drängen die modernen, aber auf Tradition und Charakter gebürsteten Typen ins Licht. Denn neue Kunden geben sich mit dem rundlichen Verschnitt aus Off-Roadern, Sportautos und buckeligen Groß-Coupés nicht mehr zufrieden. Deshalb werden besonders Marken mit Historie und Inhalt gefragt sein. Das zeigt sich am neuen Jeep Renegade deutlich, und besonders klar und bewusst im Innenraum des Kompakt-SUV.
Ein Jeep ist mehr Amerika als jedes andere Auto. Das hat Klaus Busse, geboren in Minden bei Hannover, 44 Jahre alt und Chef des Innenraum-Designs von Chrysler, Jeep, Dodge, Ram und SRT erkannt und im neuen Jeep Renegade umgesetzt. Der kleinste Zivil-Jeep ist ein direktes Kind aus der Ehe mit Fiat und wird in Italien produziert, aber weltweit verkauft. Busse entschied sich vor neun Jahren im Zuge der Scheidung von Daimler und Chrysler dafür, im Chrysler-Bundesstaat Michigan zu bleiben. Jetzt ist er Vice President Interior Design und hat jede Menge Spaß im Innenraum des Renegade. Busse gilt als Spezialist für hidden perks: Das sind kleine, feine und versteckte Hinweise auf Design-Details der Marke im Innenraum. Da tauchen bei genauem Hinsehen an mehreren Stellen die sieben Kühlschlitze als grafisches Element auf, wie das Kreuz in den Seitenflächen der einstigen US-Benzinkanister oder die in Kunststoff geprägte, ironisch gemeinte Botschaft: Since 1941. Damals wurden die Ur-Jeeps noch mit Fallschirmen in den Vertrieb gebracht.
Heute ist der Jeep Renegade das Muster einer Verbindung von Vergangenheit und Identität einer Marke. Funktion ist zwar Trumpf im Innenraum, aber mit Stil und der Umsetzung amerikanischen Designs und amerikanischer Handwerkskunst. Dazu zählen für Busse das Wissen um die Verarbeitung von Holz, Leder und Metallen, die optische Offenbarung der inneren Solidität und mechanischen Dauerhaftigkeit. Ein Jeep wie der Wrangler, das ist in erster Linie ein Werkzeug, sagt Busse. Dass Kunden im Alltag auch ohne strapaziöse Ausflüge ins Gelände mehr Freude und Spaß haben wollen, das setzt Busse mit pfiffigen Ideen um wie die über dem Navi-Bildschirm sitzenden Belüftungsöffnungen: Die ganze Einheit sieht aus wie ET, und deshalb haben wir sie auch so genannt, sagt der Designer.
Wenn es um Farben geht, erinnern sich Busse und sein Team an die amerikanischen Landschaften: an Wüsten, Sand, Sonne, Sonnenuntergänge und an Gesteinsschichten. Deshalb gibt es Erdtöne und viele natürliche Farben. Die Gene der Marke zeigen sich in dem massiven Griff vor dem Beifahrersitz und in den armdicken Scheibenpfosten vorne links und rechts. Die Designer haben absichtlich die Windschutzscheibe steiler als beim geschmeidiger wirkenden Jeep Cherokee und Grand Cherokee gestellt. Dadurch werden der eher puristische Nutzfahrzeug-Charakter und die Robustheit des Renegade im Design symbolisiert. Der Renegade ist ein Fahrzeug, das eine Seele hat, sagt Busse.
Im Herzen ist Busse bei den amerikanischen Stilisten mit Ewigkeitswert. Dazu zählen für ihn die beiden Macher unvergänglichen Möbel-Designs aus Sperrholz und Leder. Charles und Ray Eames wurden in Missouri und Kalifornien geboren und Jeep kommt aus Michigan; das passt doch zusammen. Wer würde da zum Widerspruch neigen.
Quelle: Auto-Presse