Kosten für Elektroautos
Die Elektromobilität hat in den letzten Jahren einen signifikanten Auftrieb erhalten. Ursächlich hierfür sind zum einen die Anstrengungen der Regierung, einen Umstieg von Verbrennungsmotoren auf Elektroantrieb so schnell und so flächendeckend wie möglich zu erreichen. Zum anderen beeinflussen sowohl die hohen Treibstoffkosten und der Aspekt der Klimafreundlichkeit die Überlegungen der Autofahrer. Abseits von ökologischen und ideologischen Faktoren gelten Preis bzw. Gesamtkosten eines fahrbaren Untersatzes für viele Bundesbürger immer noch als entscheidende Kriterien. Dabei spielt nicht nur der Anschaffungspreis eine Rolle, sondern auch die laufenden Kosten für Treibstoff, Steuern, Versicherungen oder Wartungsarbeiten sind von Bedeutung. Doch wie schneiden Fahrzeuge mit Elektroantrieb in diesem Bereich gegenüber traditionellen Verbrennern ab?
Anschaffungspreis und staatliche Förderungen
Die Abwrackprämie 2009 bescherte den Autobauern damals einen zumindest kurzfristigen Boom, doch wie wirken sich die derzeitigen Kaufanreize seitens der Regierung auf den Anschaffungspreis eines Elektrofahrzeugs aus? Die aktuelle Umweltprämie, die über den 31.12.2021 hinaus verlängert wurde, ermöglicht staatliche Zuschüsse zum Kauf eines Fahrzeugs mit reinem Elektroantrieb bis zu einer Höhe von 9.000 Euro. Grundsätzlich gilt, dass Elektrofahrzeuge nach wie vor in einem höheren Preissegment liegen als Verbrenner. Doch steigende Stückzahlen, hohe Förderungen und sinkende Preise für die Batterie lassen die Differenz zu Fahrzeugen mit Benzin- oder Dieselmotoren schrumpfen. Unter 20.000 Euro lässt sich derzeit aber auch ein Kleinwagen mit Elektroantrieb kaum erwerben. Zudem gibt es kaum gebrauchte Elektrofahrzeuge auf dem Markt, so dass diese Antriebsform gerade für Menschen mit kleinem Budget nach wie vor nicht in Frage kommt.
Steuern und Versicherungen
Die derzeitige Gesetzgebung sieht vor, dass Elektrofahrzeuge maximal bis zehn Jahre nach Erstzulassung steuerfrei sind. Diese Steuerfreiheit wurde zunächst mit einem Enddatum bis zum 31.12.2020 festgesetzt, dann jedoch um ein volles Jahrzehnt verlängert, sodass die Halter von Elektrofahrzeugen jetzt bis zum 31.12.2030 in den Genuss der Befreiung von der KfZ-Steuer kommen. Halter von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor bezahlen im Durchschnitt pro Jahr etwa 200 Euro, wobei Dieselfahrzeuge mit mehr Hubraum natürlich auch teilweise erheblich darüber liegen. Bei einer Nutzungsdauer von ca. sechs bis acht Jahren ist der Steuervorteil eines Elektrofahrzeugs daher eine ernst zu nehmende Größe. Was die Versicherung von Elektrofahrzeugen betrifft, gibt es generell kaum Unterschiede zu traditionellen Verbrennern, da die Prämien in erster Linie von anderen Faktoren wie jährlicher Fahrleistung, Alter des Fahrers und dem gefahrenen Modell abhängen.
Benzin oder Strom? Ein Kostencheck!
Die Kosten für die Betankung des Fahrzeugs sind wohl der größte Pluspunkt für die Elektromobile. Zwar ist eine exakte Einschätzung der Kosten aufgrund der zahlreichen Einflussfaktoren kaum möglich, da z.B. Strom- und Benzinpreise stellenweise irrational schwanken oder der Verbrauch im Stadtverkehr deutlich höher liegt, jedoch haben Experten anhand von Durchschnittswerten errechnet, dass die Kosten für ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor um ca. 90 Prozent höher liegen als bei einem Elektrofahrzeug. Dazu kommt, dass Haushalte mit einer autarken Stromversorgung noch einen zusätzlichen Vorteil genießen.
Wartungskosten
Bevor man ein Auto kostenlos abholen und verwerten lässt, weil sich Reparaturen nicht mehr lohnen, fallen im Lauf eines langen Autolebens doch immer wieder regelmäßige Wartungsarbeiten an. Gerade bei Elektrofahrzeugen gibt es aber kaum mehr wartungsintensive Teile. Weder verfügen Elektrofahrzeuge über Kupplung, Auspuff, Zahnriemen oder Zündkerzen, noch haben sie eine Wasserpumpe, einen Ölfilter oder einen Kühler. Daher fallen die bei einem Verbrennungsmotor üblichen Wartungsinspektionen ersatzlos weg. Generell liegen die Wartungskosten für E-Autos um etwa 35 Prozent niedriger als bei Verbrennern.