VW hält sich bedeckt bei Suzuki-Aufstockung
Der Streit mit Suzuki geht weiter. Es geht um angebliche Einmischungen aus Wolfsburg und die Bestellung von Motoren des Rivalen Fiat. Nun will die VW-Spitze weiter diskutieren wie es in der Zukunft mit den Japanern weitergehen soll. Zu den Gerüchten einer möglichen Aufstockung der Anteile beim Kleinwagen-Spezialisten über die derzeitigen 19,9 Prozent hinaus wollte sich der Konzern aber nicht näher äußern. «Solche Vermutungen beziehen sich auf Inhalte unseres Kooperationsvertrags mit Suzuki – und die sind vertraulich», hieß es aus der Unternehmenszentrale. «Wir sind aber weiter gesprächsoffen, und wir halten an dem Investment fest.»
Der Spiegel hatte unter Berufung auf einen ranghohen VW-Manager berichtet, dass Europas größter Autobauer eine Übernahme Suzukis nicht ausschließe. Anders Suzuki, die wollen die Partnerschaft beenden. Der japanische Autobauer könnte zwar den Vertrag über die Zusammenarbeit mit den Wolfsburgern kündigen, schreibt das Magazin. Damit würde aber auch ein Passus ungültig, nachdem VW seinen Anteil an Suzuki nur mit dessen Zustimmung erhöhen dürfe.
Die Streitpunkte sind, dass VW Suzuki wegen des Einkaufs fremder Motoren vorwirft den Kooperationsvertrag zu verletzen und die Japaner konterten mit einer einseitigen Aufkündigung der Partnerschaft.
Suzuki möchte das Volkswagen die Anteil von knapp einem Fünftel abstoßt. Konzernchef Martin Winterkorn wollte jedoch davon nichts wissen. Er glaubt an eine weiter Zusammenarbeit, auch dann wenn man noch nicht weiß in welcher Form, jedoch ließ er offen: “Wenn Suzuki meint, sich trennen zu müssen, nehme ich das mal zur Kenntnis.”
Suzuki muss sich auf alle Fälle entscheiden. Man konnte aber auch schon lesen in einem Bericht der Nachrichtenagentur Kyodo News, das der Konzern, auf dem Wachstumsmarkt Indien im Alleingang weiter investieren möchte. Im Bundesstaat Gujarat werde ein neues Suzuki-Werk geplant – ohne Beteiligung von VW. Winterkorn sagte dazu: “Wir können es dort auch allein.” Das Engagement bei Suzuki an sich bleibe aber bestehen.
Einige Marktbeobachter sin der Meinung, dass die Wolfsburger bei Suzuki mittelfristig das Steuer an sich reißen. “Auch beim Lkw-Hersteller Scania hatte Volkswagen fast zehn Jahre Geduld, ehe die Beteiligung auf die jetzigen 71,8 Prozent der Stimmrechte angehoben wurde”, schrieb der Analyst Frank Schwope von der NordLB.
VW werde schon deshalb mindestens 19,9 Prozent behalten, um Konkurrenten außen vor zu lassen. Die Reibereien mit Suzuki deuteten jedoch auch auf wachsende Risiken hin, warnte Schwope: “Die Größe des Konzerns könnte Volkswagen zunehmend Probleme bereiten.”