Wie findet man die perfekte Kfz-Versicherung?
Die Kfz-Versicherung zählt in der Regel zu den teuersten Versicherungen von Privatleuten. Dementsprechend lässt sich bei der Autoversicherung auch viel Geld sparen. Im Unterschied zu anderen Versicherungen hat die Kfz-Versicherung eine ganze Reihe von Stellschrauben, um das perfekte Preis-Leistungsverhältnis einzustellen. Vom Versicherungsumfang über den Nutzerkreis und den Selbstbehalt bis hin zur Zahlungsweise haben zahlreiche Faktoren Einfluss auf die Höhe des Versicherungsbeitrags. Der vorliegende Beitrag klärt auf, wie man die perfekte Kfz-Versicherung findet und mehr Leistung für weniger Geld bekommt.
Wie kommt man an eine preiswerte Kfz-Versicherung?
Wie heißt es so schön: Vergleich macht reich! Das gilt im Allgemeinen für Versicherungsprodukte und im Speziellen für die Kfz-Versicherung. Der Markt für Autoversicherungen in Deutschland ist sehr groß und demnach auch sehr kompetitiv. Zahlreiche etablierte Versicherungsgesellschaften konkurrieren mit neuen Anbietern um die Gunst der Kunden. Um Neukunden zu gewinnen bzw. Kunden zu einem Versicherungswechsel zu bewegen, bieten Kfz-Versicherungen fast im Jahrestakt neue Tarife an. Autobesitzer sollten es sich deshalb angewöhnen, mindestens einmal im Jahr den Preis ihrer aktuellen Kfz-Versicherung auf den Prüfstand zu stellen und mit Wettbewerbsprodukten zu vergleichen. Dazu stehen einem im Internet zahlreiche Versicherungsvergleichsportale zur Verfügung, die einen Vergleich von Kfz-Versicherungen denkbar einfach machen. Da grundsätzlich gilt, dass Neukunden die besten Preise angeboten bekommen, ist es ratsam, möglichst häufig zum Neukunden zu werden. Viele Versicherungen bieten Neukunden spezielle Rabatte an, um sie für sich zu gewinnen. Wer sich diese Tatsache zunutze macht, kann jedes Jahr viel Geld sparen.
Welches Versicherungsmodell ist sinnvoll?
Die meisten auf dem Markt angebotenen Kfz-Versicherungen berechnen ihre Beiträge auf Grundlage einer Vielzahl von Faktoren. Ein wesentlicher Beitragsfaktor ist die jährliche Laufleistung des versicherten Fahrzeugs. Je mehr Kilometer gefahren werden, desto teurer wird die Versicherung. Bei einer geringeren Laufleistung bekommen Versicherte jedoch kein Geld rückerstattet. Ein relativ neues Abrechnungsmodell auf dem Markt der Kfz-Versicherungen ist die kilometergenaue Abrechnung, wie sie beispielsweise von der Kfz-Versicherung von Friday angeboten wird. Versicherte geben beim Versicherungsantrag eine geschätzte jährliche Laufleistung an. Wer weniger fährt, bekommt von Friday Beiträge rückerstattet. In Zeiten der Corona-Pandemie, in denen viele Versicherte vom Homeoffice aus arbeiten und ihre Autos deutlich seltener bewegen, ein vorteilhaftes Modell.
Was macht eine gute Kfz-Versicherung aus?
In Bezug auf diese Frage gehen die Meinungen vieler Autobesitzer auseinander. Zu individuell sind die Vorstellungen, was letztlich eine gute Kfz-Versicherung ausmacht. Trotzdem lassen sich einige allgemeine Leistungen festhalten, die in jeder guten Kfz-Versicherung enthalten sein sollten.
Eine Kfz-Haftpflichtversicherung sollte eine Mallorca-Police enthalten, eine erhöhte Deckungssumme aufweisen und grobe Fahrlässigkeit abdecken. Die sogenannte „Mallorca-Police“ ist eine Zusatzversicherung zur Kfz-Haftpflicht, die für Mietwagen im europäischen Ausland gedacht ist. Sie regelt, dass bei niedrigeren Deckungssummen im Land der Anmietung bei einem Unfall die deutschen Deckungssummen gezahlt werden. Wer somit einen kostspieligen Unfall im Ausland hat, muss nicht befürchten, dass er aufgrund zu geringer Deckungssummen einen Teil der Schadenssumme aus eigener Tasche begleichen muss.
Der Grundsatz, je höher die Deckungssumme der Kfz-Versicherung, desto besser, gilt selbstverständlich auch für Deutschland. Deshalb bieten zahlreiche Versicherungen höhere als die gesetzliche vorgeschriebenen Deckungssummen für Personen- und Sachschäden an.
Und nicht zuletzt ist auch die Versicherung grober Fahrlässigkeit ein wichtiger Bestandteil einer guten Kfz-Versicherung. Grobe Fahrlässigkeit im Straßenverkehr bedeutet, dass der Fahrer die im Verkehr erforderliche Sorgfalt in hohem Maße verletzt. Typische Beispiele für grobe Fahrlässigkeit sind das Überfahren einer roten Ampel, das Telefonieren am Steuer ohne Freisprecheinrichtung und das Liegenlassen von Wertsachen in einem Cabrio.
Auch bei einer Kasko-Versicherung gibt es bestimmte Leistungsbestandteile, die Teil einer guten Kfz-Versicherung sein sollten. Dazu zählen beispielsweise erweiterte Marderschäden und erweiterte Wildschäden. So kommt die Kfz-Versicherung auch zum Tragen, wenn ein Marder im Motorraum eines Fahrzeugs sein Unwesen getrieben hat oder es zu einem Unfall mit einer Kuh, einem Hund oder einem anderen Tier (das nicht zum Wild zählt) gegeben hat.
Teilkasko oder Vollkasko?
Diese Frage ist im Zusammenhang mit dem Abschluss einer Kfz-Versicherung eine der wichtigsten. Im Gegensatz zur gesetzlich verpflichtenden Haftpflichtversicherung sind die beiden Kasko-Versicherungen freiwillig. Die Teilkaskoversicherung sichert das Fahrzeuge gegen Wildunfälle, Diebstahl und Raub, Elementar- und Glasschäden sowie gegen Brand, Explosion und Kurzschluss ab. Zum Teil bieten Teilkaskoversicherungen auch einen erweiterten Versicherungsumfang, der erweiterte Tier- und Elementarschäden, Marderbiss und grobe Fahrlässigkeit abdeckt.
Die Vollkaskoversicherung bietet den gleichen Versicherungsschutz wie die Teilkaskoversicherung, deckt darüber hinaus aber auch selbstverursachte Schäden, Vandalismus und Unfallflucht ab.
Ob eine Kaskoversicherung und wenn ja, welche sinnvoll ist, hängt von der Risikobereitschaft des Versicherten ab. Wer sich beispielsweise Sorgen wegen Vandalismus macht, sollte unbedingt eine Vollkaskoversicherung abschließen. Grundsätzlich gilt, dass Neuwagen Vollkasko versichert sein sollten. Auch bei teuren Gebrauchtwagenmodellen bietet sich der Abschluss einer Vollkaskoversicherung ab.
Viele Versicherte schrecken aufgrund der hohen Kosten vor einer Vollkaskoversicherung zurück. Diese muss jedoch aus zwei Gründen nicht zwangsläufig wesentlich teurer sein als eine Teilkasko. Zum einen werden in der Vollkaskoversicherung individuelle Faktoren berücksichtigt, die zu einer deutlichen Senkung der Beiträge führen können. So zahlen beispielsweise Versicherte, deren Fahrzeug in einer Garage geparkt ist, geringe Beiträge aufgrund des niedrigeren Vandalismusrisikos. Zum anderen wird bei der Beitragsberechnung der Vollkaskoversicherung auch die Schadenfreiheitsklasse des Versicherten berücksichtigt. Wer demnach lange unfallfrei gefahren ist, kann mit einem niedrigen Beitrag in der Vollkaskoversicherung rechnen.
Wie kann man die Kosten für die Kfz-Versicherung senken?
Der Beitrag zur Kfz-Versicherung lässt sich auf zahlreiche Arten senken. Sparfüchse denken bereits vor dem Kauf eines Fahrzeugs an den Versicherungsbeitrag, da ein wichtiger Faktor für die Beitragshöhe die sogenannte „Typklasse“ ist. Sie hängt vom Schadensrisiko des jeweiligen Fahrzeugmodells ab. Wer Geld bei der Kfz-Versicherung sparen will, schafft sich somit ein Fahrzeug mit einer günstigen Typklasse an.
Ein weiterer Weg, viel Geld bei der Kfz-Versicherung zu sparen, ist der Selbstbehalt. Versicherte, die bereit sind, kleinere Schäden aus eigener Tasche zu begleichen, werden mit deutlich niedrigeren Versicherungsbeiträgen belohnt. Bereits bei einem Selbstbehalt in der Größenordnung von 250 Euro wird eine Kfz-Versicherung wesentlich preiswerter als ohne Selbstbehalt.
Eine weitere Sparmöglichkeit besteht bei den Zusatzoptionen einer Versicherungen. Wer beispielsweise bereit ist, eine Werkstattbindung einzugehen, kann ebenfalls viel Geld bei der Kfz-Versicherung sparen. In diesem Fall muss der Versicherte in einem Schadensfall eine Partnerwerkstatt der Versicherung aufsuchen.
Auch über die Ausnutzung verschiedener Rabatte lässt sich der Beitrag zur Kfz-Versicherung drücken. So zahlen beispielsweise Eigenheimbesitzer und Mitglieder bestimmter Berufsgruppen niedrigere Beiträge. Ebenfalls wird der Versicherungsbeitrag durch einen sehr engen Fahrerkreis des versicherten Fahrzeugs reduziert. Und nicht zuletzt bekommen Versicherte einen Rabatt bei einer jährlichen Zählweise der Versicherungsbeiträge.